CSP-Themenabend: "Mach dat Ding aus"
- Cédric Falter
- 11. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Am Mittwochabend fand im Kino Corso in St. Vith der Themenabend „Mach dat Ding aus!“ der CSP Ostbelgien statt. Im Mittelpunkt standen die Nutzung von Smartphones und sozialen Medien sowie die damit verbundenen Gefahren für Kinder und Jugendliche.
Nach der ersten CSP-Veranstaltung im November 2023 in Eupen – ebenfalls mit der niedersächsischen Schulleiterin und Digitalexpertin Silke Müller – wurden beim Nachfolgeabend die Risiken sozialer Medien und der Künstlichen Intelligenz für junge Menschen vertieft behandelt.
Insgesamt nahmen rund 150 Personen an der Veranstaltung teil. Die Veranstaltung begann mit einem Impulsreferat von Silke Müller – Autorin des Buches „Wer schützt unsere Kinder – Wie künstliche Intelligenz Familien und Schule verändert und was jetzt zu tun ist“.
Müller zeigte anhand praktischer Beispiele, welche Gefahren in sozialen Netzwerken wie TikTok bestehen. Sie erklärte, wie sich die unkontrollierte Nutzung digitaler Medien auf Kinder und Jugendliche auswirken kann – sowohl in der Schule als auch im Alltag. Schlafmangel, Konzentrationsstörungen und Suchtverhalten seien nur einige der Gefahren. Die Verantwortung liege bei den Erwachsenen, Kindern einen sicheren Rahmen im Umgang mit digitalen Medien zu bieten, so Müller.
Im Anschluss diskutierten auf dem Podium: Silke Müller, Bildungsminister Jérôme Franssen, Fraktionsvorsitzende und Lehrerin Steffi Pauels, PDG-Abgeordneter und ehemaliger Schulleiter Marcel Henn, sowie Schülerin Lea Schommer.
Steffi Pauels betonte, dass man sich der Künstlichen Intelligenz nicht verschließen könne. Umso wichtiger sei es, neben den Grundkompetenzen auch Zukunftskompetenzen wie kritisches Denken und Kommunikationsfähigkeit zu fördern – ein Schwerpunkt, der auch im Fokus des aktuellen Bildungsministers liegt und bearbeitet wird.
Auch Schülerin Lea Schommer brachte eine wichtige Perspektive ein. Die Schülerin schilderte, wie präsent und zugleich belastend die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones im Schulalltag sei. Gruppendruck, permanente Benachrichtigungen und der Einfluss sozialer Medien beeinträchtigten nicht nur die Konzentration, sondern auch das soziale Miteinander.
Saskia Langer lenkte die Aufmerksamkeit auf die psychischen Auswirkungen der digitalen Welt. Soziale Medien beeinflussen das Selbstbild, die Konzentration und das soziale Verhalten junger Menschen.
Marcel Henn machte deutlich, dass bereits Grundschüler stark betroffen seien. Er unterstrich die Bedeutung früher Medienbildung, um Kinder von Beginn an zu stärken.
Im schulischen Kontext nannten Silke Müller und Minister Jérôme Franssen das Handynutzungsverbot an Schulen, das der Minister im vergangenen Jahr für die Schulen der DG erarbeitet hat und das ab dem kommenden Schuljahr in Kraft tritt. Dieses Verbot sei ein wichtiges Instrument – allerdings müsse die Nutzung digitaler Medien auch im Alltag ganzheitlich betrachtet werden. Beide betonten, dass dieses Verbot eines von vielen wichtigen Instrumenten ist.
Auch Europaabgeordneter Pascal Arimont (EVP) brachte weitere Aspekte in die Diskussion ein. Er wies auf die europäische Dimension hin und erklärte, wie derzeit auf EU-Ebene daran gearbeitet wird, Kinder besser vor schädlichen Inhalten auf Plattformen wie TikTok zu schützen. An diesem Thema arbeitet Arimont bereits seit der vergangenen Legislaturperiode.
Die Veranstaltung bot darüber hinaus Raum für persönliche Erfahrungen, Sorgen und Anregungen aus dem Publikum. Eltern, Lehrkräfte und weitere Interessierte nutzten die Gelegenheit, ihre Fragen direkt an die Podiumsteilnehmenden zu richten.
Die CSP Ostbelgien zieht ein positives Fazit des Abends. Die rege Beteiligung und die offenen Gespräche zeigen, wie wichtig das Thema ist. Die Partei wird sich weiterhin für konkrete Maßnahmen zum Schutz junger Menschen in der digitalen Welt einsetzen und den Dialog mit Eltern, Lehrkräften und Fachleuten fortführen.























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